Täuschend echt wirken die computergenerierten Testimonials in ihrer Darstellung im Netz. Die Posts sind emotional, sie zeigen Hobbys und Reisen der Influencer:innen. Alles wirkt echt, so echt, dass man manchmal zweimal hinschauen muss, um zu sehen, dass es hier gar nicht um echte Menschen geht.  

Avatar Influencer:innen werden von Einzelpersonen oder auch von Unternehmen entworfen und meistens zum Zwecke des digitalen Marketings eingesetzt. Die fiktiven Profile erstellen Inhalte und teilen diese, genau wie ein normaler Account oder ein Influencer. Die Relevanz und der Trend von Avatar Influencern stieg in den letzten Jahren rasant an. Avatare können in unterschiedlichen Größen und Formen dargestellt werden und somit verschiedene Marken, einzelne Personen oder Unternehmen vertreten.  

Was versteht man unter dem Begriff der virtuellen Influencer:innen? 

Virtuelle Influencer:innen sind künstlich geschaffene Online-Profile, welche ein eigenes Profil in den sozialen Medien besitzen. Ihren Ursprung finden sie in der Gaming- und Science-Fiction-Szene. Nun nehmen sie immer mehr Raum in den sozialen Medien ein. Die weltweit größte virtuelle Influencerin @magazineluiza erreicht aktuell 32 Millionen Follower in den sozialen Medien. Auf Instagram allein hat sie 6,3 Mio. Follower.

Accounts wie diese haben die Fähigkeit, mit ihren realitätsnahen Beiträgen Millionen von Followern auf Instagram, TikTok und Facebook zu begeistern – obwohl sie nicht real sind. Sie stellen sich täuschend echt im sozialen Netz dar. Ob beim Lieblingshobby, auf Reisen oder im Alltag – Avatar Influencer:innen versuchen so menschennah wie möglich mit der Zielgruppe zu kommunizieren und interagieren.  

Klar ist, dass es immer noch echte Menschen sind, die auf Social Media die Nase vorn haben. Trotzdem nimmt die Reichweite der Avatar Influencer:innen immer mehr zu und sie werden dadurch zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz. 

 

Wie funktionieren die digitalen Avatare? 

Es ändert sich nichts am altbekannten Influencer:innen-Konzept, nur dass der Inhalt auf der jeweiligen Plattform von einer KI generiert wird und eben keine realen Personen mehr zeigt. Postings werden vom virtuellen Influencer erstellt und nicht mehr von einer realen Person. Dieser Avatar Influencer erstellt dann auch das jeweilige Bild, Video oder GIF selbst, welches sich dann im sozialen Netzwerk verbreitet. 

 

Welche Rolle spielen virtuelle Influencer in der realen Welt? 

Virtuelle Influencer:innen können direkt von einem Unternehmen gesteuert werden. Im Prinzip können alle Mitarbeiter:rinnen Inhalte bauen, das macht die Arbeit mit ihnen sehr viel flexibler. Dadurch, dass kein realer Influencer hinter dem Profil steckt, entsteht hier ein wesentlicher Vorteil. Es muss sich nicht an reale Zeitpläne und menschliche Bedürfnisse des Testimonials gehalten werden, da dieser fiktive Avatar nur zum Zwecke des digitalen Marketings für das Unternehmen entworfen wurde und somit kontrollierbar ist. Der sogenannte „Corporate Avatar“ kann die Bedürfnisse der Zielgruppe ohne Komplikationen nach außen transportieren.   

Die computergenerierten Influencer können unterschiedliche Gebiete und Themen abdecken. Ob Beauty und Mode, oder Technologie und Gaming. Ein Vorteil ist, dass man dadurch sein Gesicht im sozialen Netz wahren kann und durch die Verwendung der virtuellen Gesichter, anonym bleibt. Somit wird der Schutz der Privatsphäre erhöht und die Sicherheit im Netz gewährleistet.  

 

Vor welche Herausforderungen könnten uns virtuelle Influencer stellen? 

Durch die Offensichtlichkeit der Präsenz einer KI im sozialen Netz, kann das traditionelle Vertrauen geschwächt werden, da die Menschen in der digitalen Welt an reale Influencer gewohnt sind. Die Authentizität und die persönliche Nähe nimmt ab und kann somit zu Zweifel führen. Die Menschlichkeit in der Beziehung zwischen dem Influencer und der Zielgruppe ist meist das, was die Zielgruppe an einem Influencer sehr schätzen, welche durch das neue Konzept auf die Probe gestellt wird. Zumal ist die Konzeption und Erstellung eines Avatars zeit – und kostenaufwändig. 

 

Fazit

Avatar Influencer stellen eine bahnbrechende Erweiterung der Möglichkeiten für Unternehmen dar, so viel steht fest. Als Markenbotschafter stärken sie das Image des Unternehmens. Sie werden stets weiterentwickelt und mit den neusten Trends versehen.  

Trotz einiger Herausforderungen, kann auch diese neue aufstrebende Kraft in den sozialen Medien für mehr Durchbruch eigener Marken sorgen und somit als ein unschlagbares Marketingtool eingesetzt werden, welches für jeden zugänglich sein wird. 

Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Trend in naher Zukunft entwickeln wird, doch eins steht fest – mit der immer größer werdenden Rolle von künstlicher Intelligenz und VR, werden wir wahrscheinlich noch öfter von diesen digitalen Wesen sehen und hören. Nicht mehr lange und dann werden auch sie ein fester Bestandteil unserer Online-Kultur. 

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Über die Autorin: 

Julia Panasyuk ist Expertin im Bereich Digital Communications. Zu ihren Aufgabenbereichen zählen unter anderem Content Creation und Social Mediamanagement.

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